Der Freitag hatte im Vergleich zum Tag davor eindeutig weniger Ausflugspunkte auf der von uns selbst gebastelten Bangkok – Tagesordnung. Wir wollten zum fußläufig erreichbaren (zumindest wenn man ein wenig länger läuft) Lumpini Park spazieren, der die bekannte grüne Lunge von Bangkok ist und am Nachmittag noch eine der bekannten Shoppingmalls unter die Lupe nehmen. Ein klimatisierter Einkaufstempel stellt durchaus ein verlockendes Ziel dar in einem Klima, in dem man grundsätzlich von morgens bis abends schwitzt 😉
Unser Fußmarsch durch Bangkok dauerte eine Weile, aber das Schöne in einer fremden Stadt ist, dass man so viele Dinge sieht, die einem in einem Taxi oder Zug sicher entgangen wären. Wir spazierten also gemütlich ca. eine dreiviertel Stunde zum Lumpini Park, wo wir uns nach einer kleiner Erkundung des selbigen auf eine der vielen Wiesen fallen ließen und etwas verschnauften, bevor es weiter zum Terminal 21 gehen sollte (der Mall). Im Lumpini Park finden nachmittags kostenlose Yoga- und Gymnastikveranstaltungen statt, an dem teilweise mehrere hundert Menschen teilnehmen, eine tolle Sache… wenn man auf Yoga steht 😀 Außerdem bietet er neben einem schönen See, auf dem man Tretboot (ähm, eigentlich eher Tretschwan) fahren kann und an dem ziemlich große Warane leben, noch kleine Fitnessparcours und natürlich viel Grün mit einer beeindruckenden Skyline im Hintergrund.
Nach unserer kurzen Pause, machten wir uns auf den vorher per Google Maps ausgesuchten Weg zum Terminal 21, den wir zu Fuß zurücklegen wollten. Das taten wir auch tatsächlich, allerdings hielten wir uns (absichtlich) nicht genau an den Plan, den Google uns vorschlug und bogen hier und da mal etwas anders ab, so dass wir auf einem langen fußgängerbrückenähnlichen Weg landeten, der oberhalb kleiner Straßen verlief, wodurch wir tolle Blicke auf authentische kleine Häuschen und Gassen erhaschen und wie in einem Film sehen konnten, wie sich unter uns das „wahre Leben“ abspielte, abseits von Hightech-Hochhäusern und hektischem Großstadttrubel.
Am Ende dieses aufregenden Spazierganges lag dann der Benjakitti Park, in dem wir uns eine kleine Pause mit Blick auf den parkeigenen See gönnten, bevor wir die letzten paar hundert Meter zum Terminal 21 in Angriff nahmen. Über die Mall gibt es nicht viel zu berichten. Architektonisch sind die Einkaufscenter in Bangkok wirklich superschön, hell, freundlich, mit vielen Pflanzen und wasweißichnichtwas. Aber Läden bleiben eben Läden. Davon gab es auch dort viele, oben wurde die letzte Etage zum Foodcourt erklärt, ein Stockwerk weiter unten gab es ein Kino, und zwischen den Shops auf den anderen Etagen fanden sich immer wieder kleine Stände wie auf einem Markt mit Essen oder Dekoartikeln. Dank der Klimaanlage blieben wir etwas länger als geplant und nahmen uns für den Heimweg dann ein Tuk Tuk. So schön unsere Wanderung vorher auch gewesen war, nochmal hätten unsere Beine dies nicht verkraftet 🙂 Bevor wir ins Tuk Tuk stiegen, stoppten wir noch oberhalb der riesigen Kreuzung, an der wir uns befanden und beobachteten von der Fußgängertrasse aus, wie sich der Berufsverkehr seinen Weg durch Bangkok bahnte. Faszinierender Anblick wie PKW, Laster, Tuktuks und massenweise Mofas es schaffen, sich irgendwie zu arrangieren.
Im Hotel angekommen, beschlossen wir, an diesem Abend mal herauszufinden, wie toll die Aussicht der hoteleigenen Skybar eigentlich ist. Grandios war schon zu erwarten, aber wie grandios stand noch im Raum. Wir nahmen also den Fahrstuhl hoch in den 38. Stock, in dem sich die Zoom Skybar und das dazugehörige Restaurant befanden und waren sofort beeindruckt vom sagenhaften Rundumblick über Bangkok, den die Bar bot. Die ganze Dachterrasse war begehbar, und wir konnten (zufälliges Timing sei Dank!) bei leckeren Cocktails einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten… und ja, natürlich fotografieren.
Zum Abendessen im Anschluss kehrten wir nur ca. 300m vom Hotel entfernt ins „Sara Jane’s“ ein, einem authentischen Outdoor Restaurant mit toller Beleuchtungs-Deko, supernetten Angestellten und megaleckerem Essen. Hier sollten wir die nächsten Tage noch öfter zum Abendbrot vorbeischauen. Mit vollem Bauch und müden Füßen vom vorigen Marathonspaziergang wurde es dann auch Zeit für uns, ins Hotel zurückzukehren und auf dem Balkon die Fotos des Tages zu sichten… und nicht viel später total geschafft ins Bett zu fallen.
Samstag war unser letzter kompletter Tag in Bangkok, und so wurde dieser natürlich noch einmal richtig schön ausgenutzt. Ich hatte mich vom ersten Tag der Reise an schon auf diesen gefreut, denn auf dem Plan stand sehr frühes Aufstehen (ok, darauf hatte ich mich natürlich weniger gefreut), um dann vor allen Touristenmassen rechtzeitig am berühmten Chatuchak Weekend Market zu sein. Der Chatuchak ist der größte Open Air Markt weltweit (!) mit mehr als 10.000 Ständen in 27 verschiedenen Sektionen (von Essen über Antiquitäten, Kleidung, Accessoires, Blumen, Schmuck, Möbeln und sogar Tieren) auf über einem Quadratkilometer Fläche. Ich lasse Euch kurz mal ungläubig schnaufen…
…so, weiter gehts.
Wir wussten bereits im Vorfeld, dass man besser vor 9 Uhr da sein sollte, weil es danach voll wird und man sich nur noch gedrängt zwischen tausenden von Menschen durch die Gänge schieben würde – also organisierten wir uns um kurz nach 7 Uhr ein Taxi und kamen sogar noch vor 8 Uhr am Chatuchak an. Und tatsächlich, es war noch total leer!! Selbst viele Stände waren noch nicht einmal geöffnet. Wir begannen also – mit einem Kaffee für Tobi in der Hand – uns einen ersten Eindruck und möglichst auch Überblick (vergesst es, viel zu groß) über das Gelände zu verschaffen, bevor wir dann langsam in die ersten Gänge dieses verschachtelten Riesenlabyrinths einbogen.
So stromerten wir gemütlich an hunderten Ständen vorbei, während langsam immer mehr Buden öffneten und das Stimmengebrumm und die Hintergrundgeräusche sich verstärkten, hielten hier und da an, um Souvenirs für Freunde und Familie zu kaufen, probierten Klamotten an, kosteten uns durch verschiedene Snacks und machten schließlich in einem kleinen Café eine Pause, wo wir uns mit einer Kokosnuss und einem Melonenshake (wie immer natürlich ganz frisch… und sooo lecker!) niederließen und die an uns vorbeischlendernden Einheimischen und Touristen beobachteten, bevor wir uns wieder selbst in die Menge einreiten. Gegen Mittag hatten wir alles gesehen, was wir sehen wollten – die Tierabteilung aus guten Gründen ausgelassen (Hunde und Katzen in Käfigen, die übereinander gestapelt auf Käufer warten, wollten wir nicht sehen) – waren einige Thai Baht ärmer und mit Tüten bepackt und schnappten uns ein Taxi, um zum Golden Mount zu fahren, der den Tempel Wat Saket beherbergt, welcher auf einem 79m hohen Berg gelegen ist – daher auch der Name Golden Mount – und zu dem man über 300 Stufen hinaufsteigen muss.
Die Stufen sind flach und selbst bei tropischer Mittagshitze wirklich gut zu bewältigen. Auf dem Weg nach oben kommt man an tollen Blumen oder verschiedenen Glocken und Gongs vorbei, die man im Vorbeilaufen läuten kann. Oder man genießt einfach den durch die Pflanzen entstandenen Schatten 🙂 Oben wird man dann mit einer grandiosen Aussicht über Bangkok belohnt.
Dank des frühen Aufstehens war auch nach unserem Besuch beim Wat Saket noch ein ordentlicher Teil des Samstags übrig. Wie wir den noch genutzt haben, könnt Ihr bald im 3. Teil unseres Reiseblogs nachlesen.
Bis bald!